Unser Verein

Wie alles begann

Am 7. April 1962 entschieden sich etwa 50 AG-Leiter zur Gründung eines zentralen Dachverbands der DDR, dem Deutschen Modelleisenbahn-Verband (DMV). Das Statut des DMV ergab die Möglichkeit, mit mindestens fünf Mitgliedern eine Arbeitsgemeinschaft zu gründen. So wurde am gleichen Tag von den fünf engagierten Modelleisenbahnern Günther Kirsten, Gerhard Arndt, Karl-Heinz Brust, Uwe Hansen und Hans-Ulrich Krüger in Dresden die AG „Freunde des Eisenbahnwesens“ gegründet.


Gerhard Arndt war im Frühjahr 1962 Gründungsmitglied und erster Vorsitzender der DMV-AG 3/7 „Freunde des Eisenbahnwesens“ in Dresden. Zehn Jahr zuvor, 1952, hatte ihn das Amt für Information mit der Erfassung noch vorhandener Sachzeugen des 1945 zerstörten Sächsischen Eisenbahnmuseums beauftragt. Noch 1952 wurden dann das Verkehrsmuseum Dresden, damals als Abteilung der neu gegründeten Hochschule für Verkehrswesen (HfV) in Dresden, initiiert und Gerhard Arndt mit dem Aufbau der Museumssammlung beauftragt. Durch seine Beteiligung an der Gründung der DMV-AG 3/7 war der Grundstein für eine langjährige Zusammenarbeit zwischen dem Verkehrsmuseum und der Dresdner AG gelegt. Das Museum nutzte für den Aufbau seiner Sammlung, für die Vorbereitung von Ausstellungen und die Durchführung von Veranstaltungen, wie auch für Aufbaustunden an der Ruine des Johanneums die Mitarbeit der AG 3/7. Eine fruchtbare Zusammenarbeit entwickelte sich. Unter ausschlaggebender Mitwirkung der damaligen Direktorin des Museums, Frau Prof. Elfriede Rehbein, kam es 1969 zum Abschluss eines Vertrags über die Zusammenarbeit des Verkehrsmuseums mit der AG 3/7. Von nun an führte die Dresdner DMV-AG die Bezeichnung „Freunde des Eisenbahnwesens – Verkehrsmuseum Dresden“. In dem Vertrag übernahmen die Eisenbahnfreunde die Aufgabe der Aufarbeitung historischer Fahrzeuge der Schmalspurbahn Radebeul Ost – Radeburg und der Dresdner Straßenbahn, die Mitgestaltung von Sonderausstellungen im Verkehrsmuseum und die Mitarbeit beim Aufbau der Spur-0-Modellbahnanlage im Johanneum.

Die schwierigen 1990er Jahre

In den ersten Jahren nach der Friedlichen Revolution in der DDR blieb die Zusammenarbeit zwischen dem Verkehrsmuseum Dresden und der AG weiterhin bestehen. Der von der Hochschule für Verkehrswesen stammende Direktor Dr. Conrad versuchte unter den neuen marktwirtschaftlichen Bedingungen und strukturellen Veränderungen den Mitgliedern des nunmehrigen BDEF-Vereins „Freunde des Eisenbahnwesens – Verkehrsmuseum Dresden“ e. V. weiterhin ein Gastrecht im Museum zu ermöglichen. Weniger gefragt war jetzt die Mitarbeit bei der Vorbereitung und Mitwirkung von Ausstellungen. Anfragen zum Einsatz als Aufsichts- und Ordnungspersonal bei den Dresdener Dampflokfesten waren anfangs noch aktuell, unterblieben aber später aus Verantwortungsgründen seitens der Veranstalter. Die gute Zusammenarbeit mit der Abteilung Öffentlichkeitsarbeit in der gegenseitigen Werbung für Veranstaltungen wurde weiterhin aufrechterhalten.


In diesem Zeitraum gab es eine interessenbezogene „Spezialisierung" unserer AG- bzw. Vereinsmitglieder.


Die Straßenbahnfreunde unserer Arbeitsgemeinschaft erweiterten ihr Tätigkeitsfeld bzw. wechselten zur AG 3/83 der Verkehrsbetriebe der Stadt Dresden, aus der 1992 der Verein Straßenbahnmuseum Dresden e. V. unter der Leitung des ehemaligen AG-3/7-Mitglieds Matthias Arndt hervorging.


Ebenfalls im gegenseitigen Einvernehmen trennten sich im Herbst 1992 die Feldbahnfreunde von den Eisenbahnfreunden und gründeten den Verein Historische Feldbahn Dresden e. V. Alles seit 1978 angesammelte Feldbahninventar ging an diesen Verein über.


Das Verkehrsmuseum, nunmehr unter Leitung von Dr. Michael Dünnebier, mußte in der zweiten Hälfte der 1990er Jahre entscheidende strukturelle und organisatorische Veränderungen von einem Museum des Freistaats über ein Museum mehrerer Träger bis hin zu einer städtischen gGmbH überstehen, was letztlich auch die Zusammenarbeit mit unserem Verein betreffen sollte. Ein „Freundschaftsvertrag“ von 1969 konnte nach 1990 keinen Bestand mehr haben. Trotzdem kam die Kündigung durch den Direktor des Museums zum 31. Dezember 2000 überraschend. Unserem Verein wurden aber unter Berücksichtigung der langjährigen Zusammenarbeit weiterhin das Postfach zur Verfügung gestellt und die Nutzung des Vortagssaals für vereinseigene Veranstaltungen während der Öffnungszeit des Museums gestattet. Im Gegenzug unterstützt der Verein das Museum weiterhin bei Sonderveranstaltungen und beim Vertrieb von Werbematerial.

Heute

Schriftenreihe des Vereins

Auch wenn die Zusammenarbeit zwischen Verkehrsmuseum und Verein nicht mehr so intensiv ist wie vor 60 Jahren, so sind wir Vereinsmitglieder durchaus glücklich, mit dem Verkehrsmuseum Dresden eine gute Zusammenarbeit auch unter den seit 1989/90 veränderten gesellschaftlichen und ökonomischen Bedingungen zu pflegen und den Namen des Museums in unserer Vereinsbezeichnung nach wie vor führen zu können.


Die Aktivitäten unseres Vereins konzentrieren sich inzwischen mehr auf die fachliche Behandlung von Themen aus den Gebieten der Eisenbahn und des öffentlichen Personennahverkehrs. In Fachvorträgen und in der Schriftenreihe des Vereins werden diese behandelt und durch Exkursionen abgerundet.


Dazu begrüßen wir Sie gern - als Vereinsmitglied, Referent oder Gast!